Völklinger Stadtrat beschließt Resolution zur Unterstützung der Transformation der saarländischen Stahlindustrie

Beschluss vom 24.11.22

Blick auf Saarstahl Völklingen

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Völklingen und der Stadtrat Völklingen unterstützen die Pläne zur Transformation der saarländischen Stahlindustrie mit dem Ziel, bis 2045 CO2-neutrale Stahlherstellung zu erreichen. In seiner Sitzung vom 24. November 2022 hat der Stadtrat eine entsprechende Resolution beschlossen.

„Über Jahrhunderte prägt Stahl die Stadt Völklingen und hat die Stadtgeschichte mitbestimmt. Völklingen ist ohne das Unternehmen Saarstahl mit seiner 140-jährigen Tradition nicht denkbar“, erklärt die Oberbürgermeisterin Christiane Blatt. Rat und Verwaltungsleitung sehen es als wichtig an, die Belange des Unternehmens und seiner Beschäftigten zu unterstützen.

Das Transformationsprojekt „Power4Steel“, welches bereits in Phase 1 den erfolgreichen Einstieg in die klimafreundliche Stahlerzeugung verspricht, sei ein über einen langen Zeitraum andauernder, finanzieller Kraftakt für das Unternehmen. Die schrittweise Umstellung auf den „grünen Stahl“ stellt eine große Herausforderung für den Völklinger Standort der Saarstahl AG dar, weshalb Stadtrat und Oberbürgermeisterin klar Positionen beziehen, heißt es in der Resolution. Stadtrat und Verwaltungsspitze fordern neben der Sicherung der Arbeitsplätze auch Investitionen in den Standort und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens:

Arbeitsplatzsicherung

Knapp 6.500 Beschäftigte arbeiten bei Saarstahl, etwa 3.500 von ihnen am Standort Völklingen. Ziel des Transformationsprozesses ist es, die Arbeitsplätze zu erhalten und damit auch den in Völklingen wohnhaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Familien eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben.

Investitionen in Standort

Bereits Phase 1 des Transformationsprojekts mit einem Investitionsvolumen von etwa 3 Mrd. Euro verspricht den erfolgreichen Einstieg in die klimafreundliche Stahlerzeugung mittels Direktreduktion und Elektrolichtbogenöfen. Weitere Investitionen in den Standort müssen folgen, da das Unternehmen vor der Herausforderung stehen wird, die Produktionsleistung zu erhöhen und sie zu beschleunigen. Die kommunale Politik wird ihr Möglichstes tun, um den Transformationsprozess zu unterstützen. Landes- und Bundesregierung fordern wir auf, in ihren Zuständigkeitsbereichen und vor allem auf europäischer Ebene für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Großprojektes zu sorgen.

Wettbewerbsfähigkeit des Standortes

Die Saarstahl AG ist als einer der führenden europäischen Hersteller von Langprodukten und Schmiedeprodukten. Sie bedient damit anspruchsvolle Industriebereiche wie Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt, Bergbau, Erdöl- und Gasindustrie, die seit Jahrzehnten von den hochwertigen Produkten profiteren. Nicht nur die Qualität der Produkte muss mit der Umstellung auf den klimafreundlichen „grünen Stahl“ weiterhin gewährleistet sein. Auch die Kosten für die Produktion müssen entsprechend gedeckelt sein, damit das Unternehmen mit globalen Mitbewerbern auf dem Markt konkurrieren kann und wettbewerbsfähig bleibt. Eine starke Infrastruktur mit ausreichender Verfügbarkeit von bezahlbarem Erdgas, grünem Strom und Wasserstoff sind dafür unerlässlich. Hierfür setzt sich die Kommunalpolitik in Völklingen auf allen politischen Ebenen ein.

„Bereits in der Vergangenheit konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf verlassen, dass Stadtrat und die Oberbürgermeisterin auch in schwierigen Zeiten hinter der Belegschaft und dem Unternehmen standen. Und von daher versteht es sich von selbst, dass weiterhin an einer engen Kooperation mit der Geschäftsführung sowie dem Betriebsrat gelegen ist, um gemeinsam den Weg in eine erfolgreiche Umweltpolitik zu gehen und das Unternehmen Saarstahl in eine sicherer Zukunft zu führen“, heißt es in der gemeinsamen Willenserklärung.